Wer sind die 20 besten Linksverteidiger Deutschlands?

In der Breite herrscht derzeit nicht gerade ein Überangebot wenn es darum geht, wer ist der beste deutsche Linksverteidiger. Auch absolute Topspieler wie wir sie früher mit Andreas Brehme, Hans-Peter Briegel oder Paul Breitner hatten, sucht man aktuell vergebens. Trotzdem gibt es an der Spitze einige Kandidaten für die Nationalmannschaft, aus denen der Bundestrainer die besten für die Weltmeisterschaft 2026 aussuchen kann. Interessant ist, dass gleich drei Linksverteidiger in den Top 20 aus der Jugend von Hertha BSC stammen, nun aber für Erstligavereine aktiv sind. Darunter auch der bestplatzierte Spieler.

Unter Systematik finden sich die Kriterien, die den Ranglisten zu Grunde liegen.

1. Maximilian Mittelstädt
VfB Stuttgart
11 Punkte

Nach seiner herausragenden Premierensaison für den VfB Stuttgart hat Maximilian Mittelstädt auch im zweiten Jahr bisher überzeugt. Der langjährige Herthaner absolvierte drei starke Länderspiele für Deutschland, sechs gute Champions League-Spiele für den Vizemeister und wurde auch in allen 15 Bundesligaspielen aufgestellt. Dabei gelangen ihm immerhin vier Torvorlagen und ein Treffer. Er dürfte weiterhin mit David Raum um den Stammplatz in der Nationalelf kämpfen. Die krasse Fehleinschätzung von Ex-Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic, der ihn für nur 500.000 Euro gehen ließ, ist kaum zu glauben. Inzwischen ist sein Marktwert um das 40-fache gestiegen! Damit ist er der beste deutsche Linksverteidiger.

2. David Raum
Rasenballsport
10 Punkte

Ähnlich gute Leistungen wie Mittelstädt brachte auch David Raum. Wegen einer Sprunggelenksverletzung verpasste er jedoch zahlreiche Partien und kam so nur auf zwei Spiele in der Königsklasse. Seine beiden Länderspiele gegen Ungarn und Holland waren ordentlich, auch in der Bundesliga lief es gut. Positiv fiel er im Sommer bei der Europameisterschaft auf, als der Bundestrainer während des Turniers auf der Position des Linksverteidigers wechselte und Mittelstädt durch ihn ersetzte. Seine teilweise sehr schwachen Spiele unter Vorgänger Hansi Flick waren da längst vergessen.

3. Robin Gosens
AC Florenz
9 Punkte

Nach seiner verkorksten Saison beim 1. FC Union kehrte Robin Gosens im Sommer nach Italien zurück, wo er die besten Jahre seiner Karriere verbracht hatte. Und tatsächlich lief es auch in Florenz gleich wieder deutlich besser für ihn als in Köpenick. Julian Nagelsmann holte ihn sogar zeitweise in die Nationalelf zurück, nachdem er vorher sein großes Ziel – die EM-Teilnahme 2024 – verpasst hatte. In Florenz war er in der Serie A und im Coppa Italia an fünf Toren beteiligt und zeigte konstant gute Leistungen. Wie immer bei ihm vor allem in der Offensive.

4. Nathaniel Brown
Eintracht Frankfurt
8 Punkte

Nathaniel Brown brauchte etwas Zeit für die Umstellung auf die Bundesliga nach seinem Wechsel vom 1. FC Nürnberg aus der 2. Liga. Erst am achten Spieltag durfte er erstmals für die Eintracht ran. Dann ging es aber rasant los. In den folgenden sieben Ligaspielen schoss er drei Tore selbst und bereitete vier vor. Und dies als Außenverteidiger. Für die Europa League wurde er leider nicht gemeldet, offenbar traute man ihm im Sommer noch nicht so viel zu. Trotzdem hat er sich schon jetzt sicher ins Notizbuch von Julian Nagelsmann gespielt. Natürlich auch durch gute Leistungen in der U21-Nationalmannschaft unter Antonio di Salvo.

5. Christian Günter
SC Freiburg
8 Punkte

Bei Christian Günter weiß man seit Jahren, was man bekommt. Gute Spiele auf der linken Außenbahn ohne allzu viele Fehler. Daher gehörte er auch lange Zeit zum erweiterten Kader der A-Nationalmannschaft. Diese noch einmal zu erreichen, dürfte für ihn nun aber schwierig werden, da die Konkurrenten Gosens und vor allem Mittelstädt und Raum ihn überholt haben und Brown schon dahinter lauert. Ein überdurchschnittlicher Linksverteidiger ist der langjährige Freiburger Leistungsträger aber auch mit 32 Jahren immer noch.

6. Tom Rothe
1. FC Union
7 Punkte

Unter Bo Svensson agierte Neuzugang Tom Rothe meist im linken Mittelfeld, wo ihm zwei Tore und drei Vorlagen gelangen. Damit war er einer der wenigen Lichtblicke beim 1. FC Union, der fünf Millionen Euro für ihn an Borussia Dortmund bezahlt hatte. Neben seinen zwölf Bundesligaspielen absolvierte er auch noch drei Partien für die deutsche U21 bzw. U20. Unter Steffen Baumgart rückte er nun etwas nach hinten. Dies scheint ihm nicht so liegen wie sein offensiverer Part vorher.

7. Lukas Ullrich
Borussia Mönchengladbach
7 Punkte

Es dauerte einige Zeit, bis sich Lukas Ullrich in Mönchengladbach richtig durchsetzen konnte. Im Sommer 2023 war er von Hertha BSC gekommen. Erst im November 2024 schaffte er den Durchbruch, der dann aber gleich aufhorchen ließ. Vorher musste er, wie auch zuvor bei der Hertha, in der zweiten Mannschaft der Borussia in der Regionalliga ran. Seitdem zeigt der U20-Nationalspieler starke Spiele, vor allem aber in der Rückrunde, die hier noch nicht berücksichtigt wird. Bleibt der Leistungsanstieg so raketenartig, dürften sich seine sechs Punkte in diesem Ranking wohl bald erhöhen.

8. Felix Agu
SV Werder Bremen
6 Punkte

Von August bis November war Felix Agu Stammspieler auf der linken Abwehrseite bei Werder Bremen. Dann stoppte ihn eine Verletzung für den Rest des Jahres und er wurde von Derrick Köhn vertreten. Bis dahin konnte der langjährige Spieler des VfL Osnabrück in zehn Ligaspielen durchaus überzeugen, in denen er zwei Tore erzielte.

9. Jonas Föhrenbach
1. FC Heidenheim
6 Punkte

In der Bundesliga spielte Jonas Föhrenbach regelmäßig als linker Außenverteidiger für Heidenheim. International musste er dagegen seinen Platz meist an Norman Theuerkauf abgeben. Wie in den letzten Jahren machte er seine Sache auf links ordentlich, ohne wirklich glänzen zu können. Solide sechs Punkte sind der Lohn dafür.

10. Philipp Treu
FC St. Pauli
6 Punkte

Sein erstes halbes Jahr als Bundesliganeuling verlief für den zweimaligen U19-Nationalspieler überraschend gut. 14-mal war der ehemalige Freiburger dabei und half dem FC St. Pauli, sich ein gutes Stück von den Abstiegsplätzen zu entfernen.

11. Mats Köhlert
SC Heerenveen
6 Punkte

Der frühere Jugendnationalspieler des Hamburger SV fand sein Glück in Holland. Im Sommer 2022 wechselte er von Willem II nach Heerenveen und lässt dort immer häufiger aufhorchen. Inzwischen zählt er zu den besten Linksverteidigern der Eredivisie. Dazu trugen auch drei Torvorlagen bei.

12. Derrick Köhn
SV Werder Bremen
6 Punkte

Der von Galatasaray Istanbul ausgeliehene Derrick Köhn kam bei Werder Bremen erst richtig zum Zug, als sein Konkurrent Felix Agu verletzt ausfiel. Trotzdem wurde der gebürtige Hamburger insgesamt in 13 Ligaspielen eingesetzt, in denen er zwei Tore und zwei Vorlagen zur guten Platzierung der Bremer beisteuerte.

13. Norman Theuerkauf
1. FC Heidenheim
6 Punkte

Bei Norman Theuerkauf verhält es sich umgekehrt wie bei Jonas Föhrenbach. Er kam ausschließlich in den sechs Europa Conference League-Spielen zum Einsatz, wo er gut spielte und auch ein Tor erzielte. In der Bundesliga bekam der 38-Jährige dagegen von Trainer Frank Schmidt keine einzige Minute in der Hinrunde zugestanden.

14. Luca Netz
Borussia Mönchengladbach
6 Punkte

Der Berliner Luca Netz war der Absteiger unter den linken Außenverteidigern. Während er die letzten beiden Jahre Stammspieler in Gladbach war, musste er seinen Platz nach seiner Fußverletzung an Lukas Ullrich abgeben. Seine Leistungen in den ersten sechs Spielen waren einfach zu schwach. Nur in seinen drei Spielen für die U21-Nationalmannschaft lief es deutlich besser für ihn.

15. Maximilian Wittek
VfL Bochum
5 Punkte

Die gesamte Abwehr des VfL Bochum präsentierte sich in der Hinrunde sehr schwach. Das konnte auch Maximilian Wittek kaum ändern. Der 2023 aus Holland nach Deutschland zurückgekehrte Münchener war aber zumindest klarer Stammspieler beim VfL, machte alle 15 Begegnungen mit.

16. Chima Okoroji
FC St. Gallen
5 Punkte

Nur wenige in Deutschland dürften Chima Okoroji noch kennen. 2023 landete der Münchener nach 101 Spielen in der 2. Bundesliga über die Stationen Freiburg, Paderborn und Sandhausen schließlich in der Schweiz. Für den FC St. Gallen bestritt er in der Hinrunde der laufenden Saison16 Spiele in der Super League und wurde fünfmal in der Europa Conference League eingesetzt. International bereitete er zwei Treffer vor.

17. Kai Wagner
Philadelphia Union
5 Punkte

Der ehemalige Würzburger Drittligaspieler Kai Wagner wechselte im Februar 2019 in die USA zu Philadelphia Union. Dort gelangen dem Schwager von Ex-Bundesligastürmer Pierre-Michel Lasogga im Bewertungszeitraum von Juli bis Dezember 2024 sechs Torvorlagen in 14 Ligaspielen. Außerdem erreichte er im März 2024 mit seinem Club das Achtelfinale der nord- und mittelamerikanischen Champions League, wo man erst gegen den mexikanischen Verein CF Pachuca ausschied.

18. Tim Leibold
Kansas City
4 Punkte

Ebenfalls in die Major League Soccer nach Amerika verschlug es Tim Leibold. Der langjährige Zweitligaspieler vom HSV und 1. FC Nürnberg schloss sich Anfang 2023 Kansas City an. Mit seinem Club zog er ins Finale des nationalen Pokals ein und absolvierte im zweiten Halbjahr 2024 zwölf Ligaspiele in der MLS.

19. Lars Ritzka
FC St. Pauli
4 Punkte

Der langjährige Hannoveraner Lars Ritzka wurde beim FC St. Pauli zehnmal in der Bundeliga und zweimal im DFB-Pokal eingesetzt. An die Leistungen seines Kollegen Philipp Treu kam der ehemalige Regionalligaspieler aber nicht heran, daher reichte es auch nicht zum Stammplatz beim Kiezclub.

20. Frans Krätzig
VfB Stuttgart / 1. FC Heidenheim
4 Punkte

Frans Krätzig wurde vom FC Bayern in den letzten Jahren mehrfach verliehen. Zuerst zu Austria Wien, zuletzt nach Heidenheim. Im Bewertungszeitraum versuchte er sich beim VfB Stuttgart, wo er jedoch kaum eine Chance erhielt, sein Talent zu zeigen. Zu stark war die Konkurrenz des besten deutschen linken Außenverteidigers Maximilian Mittelstädt. Lediglich am ersten Spieltag durfte er beim 1-3 in Freiburg ran, machte seine Sache aber nicht besonders gut und war anschließend nur noch Bankdrücker. In Heidenheim wird er aktuell von Frank Schmidt häufiger eingesetzt.